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26. Swiss Alpine Marathon in Davos – das einmalige Revival der ursprünglichen Sertigroute

Bericht von Nicola Wahl

Nach dem 25jährigen Jubiläum 2010 wollte der Veranstalter des Swiss Alpine Marathons in diesem Jahr mit der Sertigroute die ursprüngliche Ultramarathonstrecke wieder aufleben lassen. Der Swiss Alpine Marathon ist die älteste, alpine Ultrastrecke der Schweiz und fand in diesem Jahr zum 26. Mal statt. Nachdem Nicola Wahl 2008 zum ersten Mal beim K78 des Swiss Alpine Marathons gestartet war und sie damals die Strecke über den Panoramatrail, den Scalettapass und das Dischmatal geführt hatte, wollte sie in diesem Jahr bei der Sertigroute noch einmal dieses einmalige Laufevent miterleben. Mit 79,1 Kilometern und 2370 Höhenmetern ist die Sertigroute nur etwa einen halben Kilometer länger und hat ca. 100 Höhenmeter mehr als die Strecke über den Scalettapass. Allerdings geht es auf der Sertigroute etwa 21 Kilometer durch hochalpines Gelände, sie ist deutlich anspruchsvoller  mit dem extrem steilen Abstieg über riesige Geröllfelder nach der Überquerung des 2.739 m hohen Sertigpasses. Mit am Start waren auch Eberhard Oehler und Rüdiger Wörner, die beide ihren ersten Bergultra in Angriff nahmen.

Nachdem die Wetteraussichten für das Marathonwochenende nicht so besonders gut waren, versprach der Samstagmorgen eigentlich optimale Verhältnisse: kühle 10° C in Davos auf knapp 1.600 m und ca. 5° C auf der Keschhütte. Neben Sonne und Wolken hatten wir wirklich Superbedingungen am Start um 7 Uhr morgens. Die ersten 5 Kilometer führten durch die Alpenstadt Davos und dann vorbei an Lengmatte, Spina und Monstein durch das Landwassertal in Richtung Wiesen, meist auf asphaltierten Radwegen. Bei Schmelzboden bog dann die Strecke in die Zügenschlucht (km 20 bis 25) ab, wo die Läufer einem alten Fahrweg durch die Schlucht bis zum Bahnhof Wiesen folgten. Danach überquerten wir auf einem Fußgängersteg das 204 m lange und 88 m hohe Wiesener Viadukt (km 25,5), eine bekannte Eisenbahnbrücke über das Landwassertal, um mit der Rhätischen Bahn von Davos nach Filisur zu gelangen. In Filisur ist der tiefste Punkt der Ultramarathonstrecke bei 32 Kilometern und 1.019 m erreicht. Von hier aus geht es nun durch das Albulatal nach Bergün (km 40,3/1.365 m). In Bergün, einem verschlafenen Dorf an der Albula-Passstraße, konnten die Läufer einen Kleiderwechsel vornehmen und sich für das alpine Gelände rüsten. Nun folgten wir einer Fahrstraße durch das Val Tuors bis zum Weiler Chants (km 47/1.822 m). Ab hier waren dann nur noch Naturwege und alpine Pfade angesagt, um nach weiteren 5 Kilometern und etwa 500 Höhenmetern die Keschhütte zu erklimmen. Doch dieses Jahr war nicht die Keschhütte der höchste Punkt des K78, sondern der Sertigpass mit 2.739 m. Nach der Keschhütte ging es allerdings erst einmal steil und auf Geröll hinunter, um dann ein Stück auf dem Panoramatrail zu laufen, bis der Bergweg in Richtung Ravaischsee und Sertigpass abbog.

Schon beim Anstieg auf die Keschhütte wechselte das Wetter und wir bekamen den ersten kurzen Regenschauer ab. Auf dem Weg zum Sertigpass hatte uns ein Unwetter mit Regen und kaltem Wind eingeholt, das nicht so schnell vorbeiziehen sollte. An der Verpflegungsstelle Sartiv bei km 56 entschlossen sich viele Läufer, nun doch ihre Regenjacke überzuziehen oder sich eine Einweg-Regenjacke reichen zu lassen. Völlig durchnässt und durchgefroren nahmen wir die letzten 2 Kilometer auf die Passhöhe in Angriff und hofften auf bessere Wetterbedingungen im Sertigtal. Doch zuvor mussten wir auf weniger als 2 Kilometern über 400 Meter durch eine Geröllwüste hinunter ins Tal. Zum Glück hörten dort der Regen und der kalte Wind auf, doch die Wege blieben nass und rutschig. Bei km 65 wurden wir herzlich in Sertig Dörfli empfangen und konnten nun auf wunderschönen, schmalen Pfaden oberhalb des Sertigtals bis nach Clavadel laufen. Nur noch 7 Kilometer trennten uns vom Zieleinlauf im Sportzentrum Davos, das wir schon auf dem Panoramaweg oberhalb von Davos sehen und die Ansage und Stimmung bereits hören konnten. Nach einer halben Runde durch das Stadion, gesäumt von begeisterten Zuschauern, genossen wir die letzten 100 Meter ins Ziel. Auf den 79 Kilometern durchs Engadin hatten wir viel erlebt. Mit einer Finisher-Medaille beschenkt und mit einem Erinnerungsshirt in der Hand, freuten wir uns auf die Erholung unter einer warmen Dusche.

Beim K78 kamen insgesamt 1.219 Läuferinnen und Läufer (davon 210 Frauen) ins Ziel. In 10 Stunden 24 Minuten erreichte Nicola Wahl als 14. in der Alterklasse W45 das Sportzentrum von Davos. Eberhard Oehler war auf der K78-Strecke 11 Stunden und 41 Minuten (Platz 55 in der Altersklasse M55) unterwegs. Sein Freund Rüdiger Wörner konnte die 79,1 Kilometer durch die Bergwelt des Engadins in 11 Stunden und 59 Minuten bewältigen. Mit  5.300 Finishern auf 7 verschiedenen Strecken (K78, K42, C42, K30, K21, K10 und Walk) ist die Swiss Alpine Marathonveranstaltung eines der  bedeutendsten Laufevents der Schweiz.

Hier noch einige Fotos:

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Empfang in Spina bei km 12

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Spina mit Kuhglockengeläut

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Zügenschlucht zwischen Schmelzboden und Wiesen

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Zügenschlucht bei km 20 bis 25

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Blick auf Bergün im Albulatal bei km 38

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Verpflegung Tschüvel bei km 50

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Bergweg auf die Keschhütte (52,9 km/2.623 m)

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Aufstieg zum Sertigpass mit Blick auf den Ravaischsee

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Verpflegung am Sertigpass (km 58/2.739 m)

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Blick ins Sertigtal bei km 64

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Blick auf Sertig Dörfli bei km 66

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Panoramaweg oberhalb von Davos bei km 75

 

 

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