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12. Zermatt Marathon am 6. Juli 2013
„Euch Ettlinger Läufern ist auch kein Berg zu hoch!“

Bericht von Hannes Ibach

Mit dieser sympathischen und anspornenden Bemerkung wurden einige Teilnehmer der Laufgruppe des Lauftreffs Ettlingen beim 12. Zermatt Marathon von Zuschauern und Mitläufern zusätzlich motiviert. Insgesamt 14(!) Läufer des LT Ettlingen und jede Menge Fans und unterstützende Begleiter genossen ein traumhaftes Wochenende in den Walliser Bergen rund um Grächen und Zermatt.

Der 12. Zermatt Marathon warf seinen langen und dieses Mal weißen Schatten schon viele Tage und Wochen voraus, doch Training und Vorfreude wurden ausgiebig belohnt. Kaiserwetter mit strahlend blauem Himmel und Sonnenschein über das ganze Wochenende machten die Laufveranstaltung am Matterhorn zu einem einzigartigen Erlebnis. Mussten in den letzten Wochen einige Berglauf-veranstaltungen wie z. B. der Graubünden Marathon und der Aletsch Halbmarathon aufgrund der ungewöhnlich großen Restschneemengen auf den Berggipfeln mit einer Verlegung des Zieles in tiefere Regionen leben, ließen sich die Organisatoren des Zermatt Marathons einiges einfallen, um die herausfordernden Marathon- und Ultramarathon-Strecken bis zum vorgesehenen Ziel auf 2.660 m bzw. 3.081 m zu führen.

Morgens um 8.40 Uhr erfolgte der Start für Marathon und Ultramarathon auf 1.116 m in St. Niklaus. Entlang der Vispa über Herbriggen, Randa und Täsch gelangten die insgesamt 1.800 Läufer bei der Halbmarathonmarke in den exklusiven Berg- und Wintersportort Zermatt im Herzen des Wallis. Nach 500 Höhenmetern und 21,1 Km grüßte zum ersten Mal das Matterhorn in seiner ganzen Schönheit. Eine Runde innerhalb Zermatts schloss die sogenannte „Einlaufphase“ des Zermatt Marathons ab, bevor es bei Km 24,8 zum ersten Mal zur Sache ging. Auf den nächsten 8 Km hinauf zur Sunegga waren 670 Höhenmeter zu bewältigen, von den meisten Läufern im flotten Walking-Schritt angegangen, um noch einige Laufreserven und „Körner“ für die nächsten Passagen zu bewahren. Ausreichend Getränke, Salz und ein kräftiger Schluck schmackhafte Bouillon gaben dem Körper bei nun auch ansteigenden Temperaturen wieder frische Kraft. Vorbei am malerischen Leisee, in dem sich der Gipfel des Matterhorns spiegelt, ging es über muntere Bergauf- und Bergabpassagen über Fels und Geröll zur Riffelalp auf 2.222 m bei Km 39,1. Hier wurde nochmal richtig „aufgetankt“, galt es nun den 3 Km langen Schlussanstieg für den Marathon unter die bereits geschundenen Füße zu nehmen, der mit rund 400 Höhenmetern und einem enormen Anstieg alles abverlangte.

Für die Marathonis war damit auf Riffelberg auf rund 2.660 m das Ziel erreicht. Wie im Vorjahr gewann der Kenianer Paul Maticha Michieka in 3:05:25 Std. und ließ die alpenländische Läuferkonkurrenz nach 42,2 Km, 1.944 Höhenmetern und 444 m Gefälle hinter sich.

Den ganz harten Jungs und Mädels war diese Distanz aber noch nicht genug. Für den Ultramarathon hinauf auf den Gornergrat waren noch einmal 500 Höhenmeter und 3,5 Km zu bewältigen. Schon ziemlich gezeichnet nahmen die Läufer, die in dieser Höhe und bei dem anstehenden Streckenprofil zu Bergsteigern mutierten, die restliche Wegstrecke in Angriff. Die Veranstalter hatten aufgrund der enormen Schneemengen die Strecke ab Km 44 leicht geändert und im oberen Abschnitt die trailartigen Wege aus dem Schnee gefräst, um den Läufern den Aufstieg zu ermöglichen. Inmitten eines herrlichen Bergpanoramas von Breithorn, Monte Rosa und Matterhorn wurden auf Fels und inmitten abfließender Gebirgsbäche die letzten Höhenmeter bewältigt, die wirklich jedem Läufer die letzten Kraftreserven abverlangten. Der Lohn war die Ankunft auf dem Gornergrat nach 45,557 Km, einer totalen Steigung von 2.458m und einem zwischenzeitlichen Gefälle von 444m. Jeder Teilnehmer wurde mit einem Handschlag und Glückwunsch vom Veranstalter begrüßt. Selten wurde ein wirklich toll gestaltetes Finisher-Shirt mit so viel Stolz übergestreift. Der Blick auf die Gipfel der umliegenden 4000er und das kameradschaftliche Abklatschen der ankommenden Lauffreunde war Emotion pur.

Ob Marathon oder Ultramarathon: jeder, der diesen wunderschönen Bergmarathon gemeistert hatte, wurde zum persönlichen Sieger, der seine eigenen Grenzen wieder einmal um ein paar Grad nach oben verschoben hatte. Dennoch gilt es einige Leistungen der Ettlinger Läufer besonders hervorzuheben:

Thomas Gasch hat als Gesamt 29. des Marathons und 9. in seiner AK mit der Fabelzeit von 3:53:12 Std. inmitten eines Weltklasse-Bergläuferfeldes seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis gestellt.
Kerstin Hamma als Gesamt 8. und 2. in ihrer AK hat den Ultramarathon in 5:32:10 Std. wie eine wahre Championesse bewältigt und den gewonnenen Raclette-Käse natürlich für ein Folgetreffen als Gemeinschaftspreis angeboten.
Orazio Scalisi, mit 5:16:52 Std. als bester Ettlinger Ultramarathonläufer, Gesamt 45. und 25. in seiner AK, wurde zum inoffiziellen Bergkönig ernannt.

Ein ganz besonderer Dank gilt unseren mitgereisten Lieben und den unverzichtbaren tollen „Sherpas“ Herrmann und Bernhard Walli (der angemeldet war, aber aufgrund einer Verletzung nicht starten konnte). Ihr habt uns sowohl moralisch als auch tatkräftig prima unterstützt und den Berg hinaufgetrieben!

Im nächsten Jahr wird der Zermatt Marathon wieder sowohl als Marathon als auch als Ultramarathon gestartet. Hinzu kommt neben dem Staffelwettbewerb noch ein Halbmarathon von Zermatt auf den Riffelberg, quasi als „Appetithappen“ für alle, die einmal einen Einstieg in die Welt der Bergläufe versuchen wollen. Mit der 3-Tages-Freikarte für die meisten Zug- und Bergbahnverbindungen in und um Zermatt lohnt sich darüber hinaus auch die Nutzung des gesamten Wochenendes als kleiner Bergsporturlaub.

Alles in allem eine Super-Veranstaltung, ein tolles gemeinschaftliches Wochenende des LT Ettlingen mit viel Spaß und intensiven Erlebnissen und eine Bestätigung unseres Wahlspruches als Bergläufer, der uns nun schon einige Zeit begleitet: Oben ankommen ist anders!

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