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4. Brixen-Marathon am 29. Juni 2013
Laufen im Meer der „bleichen Berge“
(Bericht von Eveline Walter)

 

Die weißen Bergkappen kündeten es schon von weitem, der Winter hatte Ende Juni nochmal richtig Einzug gehalten und für fast einen Meter Neuschnee nicht nur auf der Plose gesorgt, dem Hausberg von Brixen. Für die Veranstalter des einzigen Marathons in Südtirols eine echte Herausforderung. Denn die letzten Kilometer zum Ziel sind steil, steinig und felsig.

Plan B kam zum Einsatz: nicht auf der Plose, sondern eine Etage tiefer auf dem Kreuztal war nun der Zieleinlauf. Fast alle Sportler begrüßten diese Entscheidung, Sicherheit geht vor, auch wenn sich alle auf den 360 Grad-Traumblick gefreut hatten, der vom Schlern über die Zillertaler Alpen bis hin zum Peitlerkofel, dem Wahrzeichen des Brixen-Marathons reicht, zwischen ihm und den Geislerspitzen ist Reinhard Messners Heimat, das Villnösstal.

Damit die vierte Ausgabe des Laufes am Ende auch einen Marathon ergab, wurde die Schleife in Brixen verlängert. Sie lief nun am weißgrünlichen Eisack entlang. Um 7.30 Uhr war Start auf dem Domplatz, wo dennoch einige Zuschauer die Läufer anfeuerten, die mit Sonnenschein und blauem Himmel bereits eine große Portion Glück auf ihrer Seite hatten. Denn Schneefall und Kälte waren eigentlich vorhergesagt.
Immer kleiner wurde der Eisack, der Weg führte durch die Dörfer Mellaun und St. Andrä, vorbei an bunt blühenden Wiesen, die wegen ihrer großen Steilheit nur von Hand gemäht werden können. Was ist da ein Bergmarathon angesichts dieser Schufterei und dennoch grüßen die Bergbauern mit einem Lachen die „verrückten“ Sportler, die einen Blick auf die schön geschmückten Marterl werfen.

Nach dem offenen Tal erwartet die Läufer die Kühle einer längeren Waldpassage, die immer wieder Blicke erlaubt auf ein berauschendes Panorama, das von Weiß dominiert ist. Und gleich einer Theaterinszenierung schiebt sich das nächste Bild ins Blickfeld, die Geislerspitzen, die die Sportler auf ihrem Weg durchs Aferertal ständig begleiten sollten, bis es auf den Rodelweg in Richtung Schatzhütte und Rossalm ging.

Die nächsten Kilometer boten all das, warum man gerne in den Bergen läuft: schmale kleine alpine Wege, die sich aufgrund des Schnees in schlammige Bächlein verwandelt hatten. Und trotzdem hörte man immer wieder Freudenschreie, die ansteckten. Gemeinsam meisterte man ausgesetzte Passagen, erfreute sich an dem satten Pink der Alpenrosen, um dann auf den Bergwiesen den Schritt wieder zu beschleunigen.

20 Versorgungsstationen kümmerten sich um den Kaloriennachschub, von Trockenfrüchten über Bananen bis hin zu Salz, von Tee bis Cola und an den exponierten Stellen hatten Bergwacht und Alpenverein ein wachsames Auge. Wanderer machten Platz und applaudierten den Vorbeisausenden, die es auf der Bergabstrecke etwas „bretzeln“ lassen konnten, doch nicht zu sehr, denn ins Ziel sollte es nochmals ansteigen, wo jeder Ankommende begeistert begrüßt und gefeiert wurde. Zum Glück konnte man von dort noch einen langen Blick ins Tal und auf die „bleichen Berge“ werfen, bis sie ein Nebelvorhang verschloss.

Ein beeindruckender Lauf, der sicher noch an atemberaubenden Momenten gewinnt, wenn er bis hoch auf die Plose geht. Doch das Wohl und die Sicherheit der Läufer in den Mittelpunkt zu stellen (trotz Kritik von manch unvernünftigen Läufern) verdient Anerkennung und Respekt. Ein mehr als empfehlenswerter Lauf, der normalerweise 2 340 Höhenmeter hat, durch die Zielverschiebung waren es knapp 2000 Höhenmeter.
Am Start waren es 673 Läufer aus 18 Nationen, von den 415 das Ziel erreichten.

Auf das Plose-Hochplateau zog es die beiden Ettlingerinnen  Eveline Walter und Inge Kiefer
Eveline Walter benötigte für die Strecke  5:41:10 Std. und wurde 5. in ihrer Altersklasse W50, bei Inge Kiefer war die Zielzeit 7:26:59Std. was Platz 1 in der W65 bedeutete.

Brixen20-30

Eveline Walter unterwegs und beim Zieleinlauf

Brixen10-30

 

 

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